“Alice im Wunderland”
Das war nicht geplant, sondern eher ein Zufall…
Artikel vom 6. 11. 2015
Das war nicht geplant, sondern eher ein Zufall, der bei der Recherche des Stückes entdeckt wurde, denn genau vor 150 Jahren erschien unter dem Pseudonamen Lewis Carroll die Geschichte fantasievolle Geschichte von der »Alice im Wunderland« und wurde im Laufe der Zeit weltweit zur Vorlage vieler Filme und Musikbearbeitungen. So auch für die neue Musicalbearbeitung von Henry Mason und Thomas Zaufke, dessen Werk 2012 nach der Uraufführung von der Wiener Presse als wohl beste Filmadaption gefeiert wurde. Drei Jahre später konnte Paul-Leo Leenen dieses Stück für die »Jugend-Musical-Bühne« nach Rietberg holen und begeht unbeabsichtigt ein kleines Jubiläum.
Für die Jugend-Musical-Bühne, die inzwischen durch die Aufführungen bekannter Musical-Werke auch in weiterer Umgebung auf sich aufmerksam gemacht hat, bedeutet die Inszenierung wieder eine große Herausforderung, gilt es doch ein großes farbenprächtiges Wunderland mit kleinen menschlichen und märchenhaften Wesen darzustellen. Inzwischen besitzt der Verein aber eigene zehnköpfige Bühnenbautruppe, mehrere Schneiderinnen sowie eine Maskenbildnerin, die mit großer Freude seit Wochen die fantasievollen Gestalten ausstatten. Und da laut »Drehbuch« alle Darsteller mindestens in zwei Rollen schlüpfen müssen, ist der Kostümaufwand für die rund 50 Darsteller beträchtlich. Eigens für plastische Bauten besuchten zwei Teilnehmer ein Seminar des bekannten Düsseldorfer Karnevalwagenbauers Tilly.
Für die umfangreichen mehrstimmigen Gesangspartien hat sich das Ensemble durch ein zusätzliches klassisches Konzertprogramm in der ersten Jahreshälfte besonders vorbereitet und im Juli während einer vierzehntägigen Tournee in Südafrika erfolgreich vorgetragen. Hier bewährte sich der fleißige Unterricht durch die zwei Stimmbildner des Vereins.
Als »Alice« debütiert die fünfzehnjährige Alicia Klaus, die mit zweijähriger Bühnenerfahrung durch diverse Rollen in verschiedenen Musicals auf sich aufmerksam gemacht. Ergänzend zu der individuellen und umfangreichen Ausbildung durch den Verein erhielt sie in diesem Jahr eine zusätzliche Begabtenförderung im »Musicalcamp« der Liz-Mohn-Kultur-Musikstiftung unter anderem durch Professor Noelle Turner (Gesang, Folkwang-Universität Essen) und Jacqueline Wendt (Tanz und Choreographie, Disney Theatrical, Musical Entertainment). Im Wechsel übernimmt Luisa Oesterwiemann, die schon vor zwei Jahren in »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« begeisterte, ebenfalls diese Rolle.