Zum Werk
Guiseppe Verdis Oper Aida hat sicherlich ein wenig die Inspiration zu dem gleichnamigen Musical gegeben, zu dem Elton John die Musik und Tim Rice die Liedertexte schrieb nach einer Buchvorlage von Linda Woolverton, Robert Falls und David Henry Hwang. Die deutsche Übersetzung schuf Michael Kunze. Das Musical in zwei Akten feierte 1998 Premiere, wurde noch einmal überarbeitet und die endgültige Fassung unter dem jetzigen Titel wurde am 23. März 2000 am Broadway uraufgeführt.
Zum Inhalt
1. Akt:
Die Geschichte beginnt in der heutigen Zeit mit einem Blick in ein Museum. Besucher sehen in drei Vitrinen die Statuen der Aida, des Heerführers Radames und der Pharaonin Amneris, die dann zum Leben erwacht und mit einem Song („Every Story“ ,dt. „Jede Geschichte“) zur Handlung in ein Ägypten vor unserer Zeitrechnung überleitet. Die Pharaonen regieren mit eiserner Macht. Benachbarte Kulturen werden unterworfen, ihre Bevölkerung versklavt. Auch Nubien gerät ins Visier der Eroberer. Der ägyptische Heerführer Radames erobert das Land und verschleppt die nubische Prinzessin Aida aus ihrer Heimat, ohne Wissen um ihre wahre Identität. („Fortune Favors the Brave“, dt. „Wer viel wagt, der gewinnt“)
Fasziniert von ihrem mutigen und stolzen Auftreten „The Past is Another Land“ (ein fernes Land) , rettet er sie vor dem sicheren Tod in den Kupferminen und schenkt sie seiner Verlobten Amneris, der Tochter des Pharaos. Dabei erfährt er von seinem Vater Zoser, dass der Pharao im Sterben liegt und Radames durch die Hochzeit mit der Tochter Amneris bald neuer Herrscher sein wird. („Another Pyramid“, dt. „Eine Pyramide mehr“). Allerdings weiß Radames nicht, dass gerade sein Vater den Pharao vergiftet, um ihm zum Thron zu verhelfen.
Radames raffinierter Diener Mereb, der aus Nubien stammt, erkennt die Königstochter Aida („How I Know You“, dt. „Ich kenn dich“) und verspricht, sie nicht zu verraten, um ihr Leben zu retten. Als Geschenk wird Aida nun zur Amneris, der Tochter des Pharaons geführt, die bisher einen Lebenswandel führt, der nur von der Suche nach neuer Mode, Kleidung und Stil geprägt wird, nicht zuletzt um ihre charakterlichen Schwächen und Unsicherheiten zu verdecken. Fast komisch und skurril ihre häusliche Modenschau („My Strongest Suit“, dt. „Mein Sinn für Stil“)
Nachdem die baldige Hochzeit zwischen Amneris und Radames verkündet wurde, betrauert dieser das Ende seiner Tage als Entdecker („Fortune Favors the Brave (Reprise)“, dt. „Wer viel wagt, der gewinnt (Reprise)“). Er trifft auf Aida, gemeinsam sprechen sie über ihre Träume und Sorgen („Enchantment Passing Through“, dt. „Von einem Traum entführt“). Auch Amneris, beunruhigt von der Krankheit ihres Vaters, findet in Aida eine Ansprechpartnerin („My Strongest Suit (Reprise)“, dt. „Mein Sinn für Stil (Reprise)“). Unterdessen fühlt sich Radames immer mehr von Aida angezogen.
Von Mereb zu einem nubischen Lager gebracht, wird Aida von ihrem Volk gebeten, sie in die Freiheit zu führen („Dance of the Robe“, dt. „Manteltanz“), woraufhin sie Radames anfleht, ihnen zu helfen („Not Me“, dt. „Nicht ich, ich nicht“). Als er ihr seine Liebe gesteht, gibt auch Aida ihren Gefühlen für Radames nach („Elaborate Lives“, dt. „Durch das Dunkel der Welt“). Kurz darauf trifft jedoch die Nachricht von der Gefangennahme des nubischen Königs Amonasro, Aidas Vater, ein. Von Radames allein gelassen, versichert sie ihrem Volk, dass Nubien weiterhin bestehen wird („The Gods Love Nubia“, dt. „Die Sonne Nubiens“).
2. Akt:
Die Geschichte nimmt einen tragischen Lauf zwischen Liebe und politischer Pflicht und verzweifelt schildern Aida, Radames und Amneris den Zwiespalt ihrer Gefühle („A Step Too Far“, dt. „Einen Schritt zu weit“). Mit Merebs Hilfe gelangt Aida in die Zelle ihres Vaters, woraufhin der Plan entsteht, ihn während der bereits geplanten Hochzeitszeremonie von Amneris und Radames zu befreien. Aida steht somit zwischen ihrem Vater und dem Mann, den sie liebt („Easy as Life“, dt. „So einfach – so schwer“).
Als Zoser, der mitbekommen hat, dass Radames in Wirklichkeit Aida liebt, ihn auf die Affäre anspricht und verdeutlicht, dass dies ihn den Thron kosten könnte, erklärt sein Sohn, er könne seinen Ehrgeiz nicht mehr teilen („Like Father, Like Son“, dt. „Wie Vater, so Sohn“). Daraufhin befiehlt Zoser, Aida zu finden und zu töten.
Durch einen Brief an Aida bedauert Radames sein Verhalten gegenüber der Gefangennahme ihres Vaters („Radames’ Letter“, dt. „Radames’ Brief“), als ägyptische Soldaten im Lager auftauchen. Nachdem eine andere Nubierin, Nehebka, ihr Leben für die Prinzessin opfert, entschließt Aida sich, ihn für immer zu verlassen und dies von Mereb ausrichten zu lassen („How I Know You (Reprise)“, dt. „Ich kann Dich nicht verstehen (Reprise: Ich kenn Dich)“). Radames jedoch berichtet ihr, er habe die Hochzeit absagen lassen. In dem Wissen, dass dies die Flucht ihres Vaters verhindern würde, überzeugt sie ihn dennoch, Amneris zu heiraten („Written in the Stars“, dt. „Sind die Sterne gegen uns?“) und ihr ein Boot für die Flucht bereitzustellen. Was sie nicht wissen, ist, dass Amneris das gesamte Gespräch verfolgen konnte, und nun erkennen muss, dass ihre Hochzeit nichts als Schwindel ist („I Know the Truth“, dt. „Die Wahrheit“).
Die Hochzeit wird von der Nachricht über Amonasros Entkommen unterbrochen und Radames erfährt von Aidas wahrer Identität. Bei dem Fluchtversuch wird Mereb von Zoser ermordet, woraufhin Radames die Flucht des nubischen Königs ermöglicht. Aida und Radames werden gefangen genommen, auf Hochverrat angeklagt und vom Pharao dazu verurteilt, lebendig begraben zu werden. Als zukünftige Pharaonin überzeugt Amneris ihren Vater, angesichts der Menschen, die sie liebt, die beiden in derselben Grabkammer sterben zu lassen.
Angesichts des Todes („Elaborate Lives (Reprise)“, dt. „Durch das Dunkel der Welt (Reprise)“), mit immer weniger Luft und Licht („Enchantment Passing Through (Reprise)“, dt. „Von einem Traum entführt (Reprise)“), schwört Radames, Aida bis in alle Ewigkeit zu suchen und irgendwann zu finden.
Die Hauptbotschaft des Musicals ist, dass die Liebe die Zeit besiegt. Sowohl die erste als auch die letzte Szene zeigt zwei Menschen, die sich in einem ägyptischen Museum begegnen. Jedoch wird dem Zuschauer erst am Ende bewusst, dass dies Aida und Radames sind, die sich in einem neuen Leben vor ihrer ehemaligen Grabkammer wiederfinden („Every Story is a Love Story (Reprise)“, dt. „Jede Geschichte handelt von der Liebe (Reprise)“). (Nach der Wikepedia-Vorlage)